Die Feuerwehren aus Bachmehring und Wasserburg wurden heute um 19.43 Uhr aufgrund eines Gasgeruchs im Freien zunächst in den Wuhrweg nach Wasserburg am Inn alarmiert. In der weiteren Folge entwickelte sich aus der ursprünglichen Meldung ein Gefahrguteinsatz im Ortsgebiet Eiselfing.
Anlass der Alarmierung war ein verdächtiger Gasgeruch, der durch Spaziergänger*innen am Wuhrbach in Wasserburg mitgeteilt worden war. Eine Streife der Polizeiinspektion Wasserburg stellte vor Ort besagten Geruch bis hin zur Rosenheimer Straße ebenfalls fest. Nachdem dessen Ursprung nicht lokalisiert werden konnte, wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr hinzugezogen. Diese suchten dort etwa zwei Stunden lang nach der Ursache des Gasgeruchs in der Luft. Hierzu war auch ein Vertreter des Erdgasversorgers vor Ort, der jedoch im Gasleitungsnetz kein Leck feststellen konnte.
Im Laufe der Suche wurde dann festgestellt, dass sich der Gasgeruch im Bereich der oberen Wuhr in Richtung Bachmehring an der dortigen Abwasser-Übergabestation vom Eiselfinger in das Wasserburger Netz deutlich verstärkte. Und nachdem schließlich im Ortskern von Eiselfing ebenfalls Gasgeruch wahrnehmbar war, konnten die Feuerwehren die Ursache auf dem Betriebsgelände im Gewerbering feststellen. Sie sicherten den Bereich sofort ab, leuchteten die Einsatzstelle großflächig aus und gingen mit mehreren Atemschutztrupps vor, um Proben in Kanalschächten zu nehmen, die Einleitung zu stoppen, ein betroffenes Gebäude zu belüften und eine Gefährdung für die Bevölkerung auszuschließen. Zwei Fachberater aus dem Bereich Gefahrgut wurden hinzugerufen, um die örtliche Einsatzleitung der Feuerwehr Bachmehring zu unterstützen. Erst gegen 1.00 Uhr konnte der Einsatz schließlich beendet werden.
Bei dem Gas handelte es sich laut offizieller Mitteilung der Polizei um Schwefelwasserstoff, der wohl durch eine Reaktion mit mehreren Stoffgemischen entstanden war. Schwefelwasserstoff ist bereits bei geringsten Konzentrationen in der Luft durch Geruch wahrnehmbar. Hohe Konzentrationen können bei einer Einatmung gefährlich werden. Jedoch konnten die gemessenen Konzentrationen außerhalb des Firmengeländes als unbedenklich eingestuft werden, weshalb weitere Maßnahmen zum Schutz von Anwohner*innen nicht erforderlich waren.
Neben den rund 40 Kräften der Feuerwehren und der Polizei waren auch der Rettungsdienst sowie die Ordnungsämter der Gemeinde Eiselfing und der Stadt Wasserburg am Inn vor Ort.